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Veranstaltungen

Grausam, hold und inbrünstig – 6. Symphoniekonzert

Sonntag, 02. April 2023 | 16:00 - 18:00 Uhr
Ort:
Brandenburger Theater
Grabenstraße 14
Eintritt:
32.00 €

EMILIE MAYER RETROSPEKTIVE WOLFGANG AMADEUS MOZART Ouvertüre aus Don Giovanni „Crudele! …“ - Arie der Donna Anna aus Don Giovanni Zwischenaktmusik zum Schauspiel „Thamos“ Konzertarie „Schon lacht der holde Frühling“ K. 580 „Marsch der Priester“ aus "Die Zauberflöte“ 2. Akt - Arie der „Königin der Nacht“ aus "Die Zauberflöte" EMILIE MAYER Symphonie Nr. 5/7 (35‘) Dirigat: Anna-Maria Helsing Sopran: Natallia Baldus Moderation (Klassik für Neugierige): Dr. Alexander Busche. Es spielen die Brandenburger Symphoniker.

Zwei Formen des Hochdramatischen bietet dieses Symphoniekonzert in seiner Programmauswahl: Die erste befasst sich mit der männlichen Sicht auf die „Gefühlsausbrüche“ und Emotionen des weiblichen Geschlechts, die andere bietet die musikalische Offenbarung der eigenen, weiblichen Gefühlswelt. Und, oh Wunder, wir erkennen deutliche Unterschiede! Mozart charakterisiert die Frau als „tobendes Weib“, mit fast schon grausam keifenden Spitzentönen – vor allem in Form der Königin der Nacht seiner Zauberflöte – oder stellt sie in Form der holden Tugendhaften als das absolute Gegenteil dar, den Frühling fast ebenso grausam süß besingend.

Emilie Mayer belegt dagegen in ihrer 7. Symphonie, wie facettenreich und vielseitig der weibliche Blick auf musikalische „Emotionsausbrüche“ und deren kompositorischen Ausdruck sein kann. Die Symphonie in f-Moll war tatsächlich Mayers siebte Symphonie. Sie wird heute aber aufgrund der Tatsache, dass ihre fünfte verschollen ist und beide Werke von ihr persönlich nicht mit Ordnungsnummern versehen wurde, auch gerne mit „5. Symphonie“ betitelt. Wie auch immer: Hier beherrscht eine inbrünstige Dramatik das von Verve und Finesse geprägte Werk einer Komponistin, die Originalität, Experimentierfreude und Unabhängigkeit nicht nur lebt, sondern auch in Noten zu Papier bringt. Und wieder der Vergleich zu Beethoven, der an dieser Stelle durchaus durch den zu Mozart ergänzt werden dürfte. Denn 1850 schon lobt die 'Neue Zeitschrift für Musik' die 'zuweilen an Beethoven erinnernde, doch deshalb keineswegs unselbstständige Erfindung' Emilie Mayers.

Als eine von zwei Botschafterinnen dieser beiden unterschiedlichen Sichtweisen auf ein- und dasselbe Subjekt fungiert die Sopranistin Marie Sofie Jacob. Sie sorgt mit ihrem weichen und überaus fein geführten Sopran dafür, dass die Spitzentöne der von ihr interpretierten Arien auf wunderbare Weise relativiert und mit Inhalt „gefüllt“ werden. Anna-Maria Helsing am Pult der Brandenburger Symphoniker wird für die angemessene Entsprechung in der Interpretation sorgen – in den symphonischen Teilen des Programms ebenso wie bei der musikalischen Begleitung der Arien.



Programmänderungen und Irrtümer vorbehalten.
Bei den Veranstaltungen gilt die aktuelle SARS-CoV-2-Umgangsverordnung des Landes Brandenburg. Alle Angaben beruhen auf den Informationen der Leistungsträger und Veranstalter zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit.
Die Veranstaltungen wurden bereitgestellt von der Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft Brandenburg an der Havel mbH