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Digitalexpertin Anke Domscheit-Berg besucht das Klärwerk Briest und entdeckt viele Gemeinsamkeiten zwischen Abwasser und Digitaltechnik

Aus der Stadt
  • Erstellt: 03.08.2022 / 09:01 Uhr von rb
Auf ihren Sommertouren sind zahlreiche Politiker aus Bund und Land dieser Tage in ihren Wahlkreisen und Bundesländern unterwegs. So auch die Bundestagsabgeordnete der Linken, Anke Domscheit-Berg, die am Dienstag das Klärwerk der Brawag in Briest und das Unternehmen Oxford PV im Gewerbegebiet Hohenstücken besuchte. Bei ihrem Besuch des Klärwerkes wurde die Abgeordnete von Geschäftsführer Gunter Haase begrüßt und nach einer Einführung von Abwasserbereichsleiterin Jasmin Jorkschat und Anlagenleiter Johannes Anger über das Gelände geführt. Das Spezialgebiet von Anke Domscheit-Berg ist eigentlich alles rund um die Digitalisierung. Was verbindet also Digitales mit der Klärung von Abwasser?
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„Tatsächlich hat die Abwasserentsorgung auch Schnittstellen zur Digitalisierung. Ich hab hier erfahren, dass es hier zum Beispiel sehr viele Sensoren gibt und die Anlage schon seit über 10 Jahren vollautomatisch betrieben wird“, so die Abgeordnete. Für sie als Politikerin gehöre es dazu, sich auch mit dem normalen Leben in der Gesellschaft zu beschäftigen, gerade in den Nichtsitzungswochen. „Gerade dann schau ich mir sehr gern an, wer unsere Gesellschaft zusammenhält und wer eigentlich für die Dinge sorgt, die ermöglichen können, dass wir so leben können, wie wir leben. Dazu gehört eben auch die Abwasserentsorgung dazu“, fügt Domscheit-Berg hinzu.

Nach einer Einführung zum Stand der Bauarbeiten für das neue Rechengebäude und den Sandfang durch Johannes Anger, ging es dann über die Kläranlage mit einer Tour hoch hinauf auf das Dach der Silos. Von dort konnte sich die Abgeordnete einen imposanten Überblick über das Klärwerk verschaffen. „Man braucht hier nur sieben Mitarbeiter für das Betreiben, obwohl das eher eine große Anlage ist, wo man an anderen Orten, wo weniger digitalisiert ist, mehr Mitarbeiter braucht“, berichtet Anke Domscheit-Berg und verweist darauf, dass man zwar sagen kann, dass so Arbeitsplätze verloren gehen - allerdings interessieren sich auch nicht so viele Menschen dafür, im Abwasserbereich zu arbeiten. „Das heißt, hier gibt es einen akuten und permanenten Fachkräftemangel und da ist es sinnvoll, durch Digitalisierung auch Arbeitskräfte zu ersetzen, weil man damit sicherstellt, dass diese Daseinsvorsorge überhaupt gut erledigt werden kann“, so ihr Resümee.

Momentan ist man beim Rohbau für das Rechengebäude und den Sandfang, letzterer ist zu 50 Prozent fertig betoniert, was die Außen- und Zwischenwände angeht. Vom Rechengebäude steht das Stahlbetonskelett. Dies kommt jetzt als nächstes die Bodenplatte und im Sandfang geht man zur Fertigstellung der Wände über, bevor es zum Innenausbau und zur Profilierung der Sohlen kommt.

„Das Rechengebäude soll im Rohbau im Januar nächstes Jahr fertig sein. Der Sandfang bereits Ende September. Ab März 2023 kommt dann sukzessive die Maschinentechnik dazu“, erklärt Johannes Anger den Baufortschritt, der momentan gut im Zeitplan liege. Für den November 2023 ist dann ein Kaltstart der neuen Anlage vorgesehen. Die endgültige Inbetriebnahme ist für März 2024 geplant, dann werde man auch die Leitungen von der alten auf die neu Anlage umschwenken.

„Vorteil der neuen und größeren Anlage wird unter anderem eine bessere Vorbereitung auf Starkregenereignisse sein. Bisher geht erheblicher Anteil an Abwasser am Rechen vorbei und überlastet den Sandfang“ berichtet der Anlagenleiter. Zudem erreiche man mit der neuen Anlage eine Kapazitätserweiterung von 100 Prozent und könne die Fremdstoffen die im Rechen sind viel besser behandeln und trennen.

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