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Archäotechnica: Die Kurfürstlich Sächsischen Kriegsknechte 1475 widmen sich der Verteidigung als oberste Bürgerpflicht

Landesmuseum
  • Erstellt: 18.08.2022 / 17:01 Uhr von msc
Zur diesjährigen Archäotechnica Ritter - Minne - Tafelfreuden im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg erwarten die Organisatoren wieder zahlreiche Akteure aus dem gesamten Bundesgebiet. Ein Wochenende lang haben Besucher die Möglichkeit, die facettenreiche Welt des Mittelalter kennenzulernen. Einige Akteure werden vorab hier im Meetingpoint vorgestellt. Heute: Die Kurfürstlich Sächsischen Kriegsknechte 1475.

Die Verteidigung der Heimatstadt galt im Mittelalter als eine der obersten Bürgerpflichten. Wer also das Bürgerrecht mit allen damit verbundenen Privilegien erhalten wollte, war zur Anschaffung von Rüstzeug und Waffen verpflichtet. Zudem konnte der Landesherr seine bewaffneten Bürgermilizen nicht nur zum Schutz des eigenen Landes einsetzen, sondern auch für Kriegszüge außerhalb der Landesgrenzen. So geschehen 1479, als Kurfürst Albrecht Achilles eine Streitmacht der Mark Brandenburg gegen seinen Widersacher, den Herzog Johann von Sagan, ins Feld führte.
„Brandenburg beide Städte" (die Havel bildete damals die Grenze zwischen zwei eigenständigen Kommunen) sollte laut einem „Anschlag gegen Stettin" 600 Mann, darunter 100 Pferde, aufbieten.
Einen Einblick, wie man sich solch ein bürgerliches Aufgebot vorstellen kann oder über welche Ausrüstung und Bewaffnung jeder Bürger verfügen musste, werden die Kurfürstlich Sächsischen Kriegsknechte 1475 auf der Archäotechnica geben.
Die Gruppe widmet sich der Erforschung des alltäglichen Lebens, der Kostüm- und Waffenkunde sowie des Wehrwesens im späten 15. Jahrhundert und versucht, die Ergebnisse ihrer Untersuchungen in möglichst hoher Qualität zu rekonstruieren.
Auch der Plattner Christian Wiedner wird sich der Gruppe anschließen. Er stellt dieses fast vergessene Handwerk des Mittelalters vor, welches das Ausformen eines Körperschutzes aus Metallplatten zur Aufgabe hat. Dabei verfeinerte sich diese Kunst im Laufe der Jahrhunderte und wurde mit immer weiteren Gewerken/Künsten kombiniert, so dass im Laufe der Zeit wahrhaft prächtige Schmuckstücke in vollendeter Eleganz und Ästhetik hervorgebracht wurden. Mit dem Aufkommen der Schusswaffen verlor sich das Interesse an Rüstungen und damit auch das Wissen um deren Herstellung.
Eckdaten
Wann: 20. und 21. August 10-17 Uhr
Wo: Archäologisches Landesmuseum Brandenburg
Eintritt: 5€, ermäßigt 3,50€, Familienticket 10€, Kinder unter 10 Jahren frei
Der Eintritt berechtigt auch zum Besuch des Landesmuseums mit der Dauerausstellung und der aktuellen Sonderausstellung "Lein oder nicht Lein. Geschichte einer Kulturpflanze".

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Bilder

Foto: KSK 1475 / BLDAM
Foto: KSK 1475 / BLDAM
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