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Stadtmuseum und Gedenkstätte rufen auf zum Mitmachen für Ausstellung über den Künstler Paul Goesch

Aus der Stadt
  • Erstellt: 26.05.2023 / 09:01 Uhr von rb
Dem Leben und Wirken als Künstlers Paul Goesch widmet sich eine Ausstellung, die derzeit gemeinsam von der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde und dem Stadtmuseum erarbeitet und vorbereitet wird. Jetzt stellten Gedenkstättenleiterin Sylvia de Pasquale und Anja Grothe, Leiterin des Stadtmuseums, das Projekt vor und informierten über  den Start eines partizipativen Projektes unter dem Titel „Ausstellungsmacher:innen gesucht!“. Die Ausstellung, die im Juli 2024 eröffnen und im Stadtmuseum gezeigt wird, beschäftigt sich mit seiner Biografie, wird aber auch Originalwerke des Künstlers zeigen.
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Doch wer war Paul Goesch und welchen Bezug gibt es zwischen ihm und der Stadt Brandenburg? Damit befassten und befassen sich insgesamt 14 Schülergruppen in Workshops. Sie ergründeten seinen Lebensweg und seine künstlerische Laufbahn und stellten sich eben genau diese Frage. Immerhin ist Paul Goesch eher weniger bekannt und auch kein Brandenburger im eigentlichen Sinn, ist er doch in Hamburg geboren. Doch gerade seine Ermordung durch die Nazis hier in der Havelstadt bringt den Bezug. Und die Teilnehmer des Workshops nahmen bei ihrer Forschungsarbeit den Faden von hinten, seinem Tod, auf und lernten ihn so kennen.

Der Künstler und Architekt Paul Goesch (1885–1940) gilt als „Visionär der Moderne“. Seine Bilder, architektonischen Entwürfe und großformatigen Wandbilder sind Beispiele für den avantgardistischen Expressionismus der 1910er und 1920er Jahre. Er war aber auch langjähriger Psychiatrie-Patient. Lange konnte er seine künstlerische Arbeit in verschiedenen Anstalten fortsetzen und weiterhin ausstellen. Nach 1934, als die Tätigkeiten von Psychiatriepatienten verstärkt unter dem Aspekt von „Nützlichkeit“ betrachtet wurden, verboten ihm die Ärzte in der Landesanstalt Teupitz die Malerei. 1940 wurde Paul Goesch im Rahmen der „Aktion T4“ in der Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel in der Gaskammer ermordet. Er gehört damit zu den rund 300.000 Opfern der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde.

Mit dem Aufruf zum partizipativen Ausstellungsprojekt wollen die Verantwortlichen jetzt in die Bevölkerung gehen und interessierte Brandenburger gewinnen an dem Projekt teilzuhaben. Interessenten, die sich an dem Projekt beteiligen möchten und wissen möchten, was in der Ausstellung gezeigt wird oder was in ihrem Mittelpunkt steht, dürfen sich gern anmelden. Dann können sie auch daran mitarbeiten, wie die Ausstellung aussehen wird.
Anmeldungen und Fragen rund um das Projekt sind unter [anmeldung-brb@stiftung-bg.de] oder 03381 7935-113 möglich.

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