Die Bauarbeiten an der neuen Bahnbrücke in der Potsdamer Straße gehen planmäßig weiter, wie bei einem Vor-Ort-Besuch jetzt zu erfahren waren. Zwar kann man die Arbeiten wegen der hohen Sicherungswand, die auch ein Sichtschutz ist, nicht mehr so genau verfolgen, aber wie von Stefan Voß, von der Bauaufsicht des Landesbetriebes Straßenwesen Brandenburg (LS), gegenüber Meetingpoint berichtet wird, liegt man derzeit gut im Plan. Derweil ist fast unbemerkt das Widerlager auf der Stadtseite der alten stadtauswärts führenden Brücke abgerissen worden.
Anzeige
Etwas schwieriger und umfassender gestaltet sich der Abriss auf der gegenüberliegenden Seite. Hier musste aufgrund der Gleisnähe erst einmal eine Schutzwand errichtet werden. Die ist notwendig, damit beim Abriss keine Betonteile auf die Gleise fallen können. Für die Schutzwand musste zudem im Gleisbereich ein Teil der Schotterstrecke entfernt und das Gleis entsprechend gesichert werden. Hier sind die Bauarbeiten noch voll im Gange. Es werden noch Abrissarbeiten durchgeführt. Hinter dem alten Widerlager wurden bereits erste Vorarbeiten erledigt, so ist eine sogenannter Baubehelf, also ein Trägerwohlverbau, errichtet worden. Der ist wiederum mittels Verpressankern im Baugrund rückverankert, damit der Baubehelf nicht in die Baugrube kippt.
Zu den Vorarbeiten gehört auch, dass die Baugrube weiter ausgehoben wird. Wenn man damit auf Bodenniveau ist, kommen Spundwände für die nächste Brückengründung in den Boden. Danach wird wiederum ausgehoben um am Ende für das Fundament auf etwa 3 bis 4 Meter unter Bodenniveau zu kommen. „Im Moment läuft alles plangemäß. Wir haben noch ein paar Punkte, die zu klären sind, aber im Großen und Ganzen sind wir jetzt durch mit den Sicherungsmaßnahmen. Die Gleise sind geschützt, das Bestandswiderlager ist gesichert und auch der Damm. Jetzt können wir hier in die Tiefe gehen und die Gründungsarbeiten machen“, erläutert Stefan Voß.
Der Bau der Widerlager wird dann in nächster Zeit auf beiden Seiten nahezu gleichzeitig durchgeführt. So sollen bis Ende Oktober die Erdarbeiten abgeschlossen sein und dann mit dem Ingenieurbau begonnen werden, was heißen soll, es geht in die Höhe. „Wenn die Gründung abgeschlossen ist und wir mit dem Verbau und der Unterwasserbetonsohle fertig sind, dann fangen wirklich mit dem Bauwerk an. Unser nächster Zwangspunkt ist dann die Sperrpause der Bahn im Januar, wenn der Überbau eingehoben werden soll“, erläutert der Bauingenieur weiter.
Unterdess sollen die aufwendig eingebrachten Bohrpfähle auch nach dem Einbau der Widerlager weiter als sogenannter Baubehelf im Bauwerk verbleiben. Sie werden noch einmal als zusätzliche Sicherungsmaßnahmen für den Fahrbahndamm dienen. Insgesamt wird auch eingeschätzt, dass sich die Sicherungsmaßnahmen, die für das momentane Bestandsbauwerk vorgenommen wurden, bezahlt gemacht haben. „Wir haben ein Echtzeit-Monitoring, mit dem alles permanent überwacht wird. So könne man, wenn etwas passieren sollte über das Echtzeit-Monitoring eine Notfallkette einleiten", heißt es aus Baukreisen.
Aber auch andere Arbeiten gehen inzwischen weiter. So wird gerade auf der Stadtseite für die neue Straßenführung eine Probefläche gebaut. „Das hängt damit zusammen, dass festgestellt wurde, dass die bestehende Böschung nicht ganz so verdichtet ist, wie sie sein soll. Und da muss jetzt noch zusätzlich gearbeitet werden“, erläutert Stefan Voß dazu. Zudem wird die neue Straße einmal breiter als die alte sein. Fast fertig sind auch die Arbeiten der Kanalisation, die einmal unter der Straße verlaufen wird.