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Erste Module ausgeliefert: Oxford PV bringt kommerzielle Perowskit-Tandem-Solarmodule auf den Markt

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 05.09.2024 / 16:01 Uhr von eb/cg1
Nach jahrenlangen Tests und Versuchen meldet die in Hohenstücken ansässige Oxford PV-Fabrik: Die kommerzielle Produktion der Perovskite-Module wurde gestartet. "Die erste Lieferung geht an Kunden in den USA", so ein Oxford-Sprecher am heutigen Donnerstag. Warum ist dieser Meilenstein so wichtig für den Standort Brandenburg an der Havel und Deutschland allgemein? Perovskite- und Dünnschicht-Module werden nach Ansicht der Oxford PV-Experten in ca. 10 Jahren Silizium-Module ablösen. Die USA und China bauen gerade riesige Kappazitäten dafür auf und die Frage ist, wird Europa bei dem Race der Solar Industry 3.0 mithalten können oder nicht?
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Die Solarmodule mit 72-Zellen basieren nach Oxford-Angaben auf der patentrechtlich geschützten Perowskit-auf-Silizium Technologie und erzeugen bis zu 20% mehr Energie als herkömmliche Silizium-Module. "Sie eignen sich optimal für PV-Groß- oder Freiflächenanlagen, da sie zur Reduktion der Stromgestehungskosten (LCOE) als auch zu einer effizienteren Flächennutzung beitragen", so ein Unternehmenssprecher.

Mit der Lieferung in die USA kommen die Perowskit-Tandem-Solarmoduls zum ersten Mal kommerziell zum Einsatz. Oxford PV arbeitet seit 2014 an der Entwicklung der Technologie und erreichte kürzlich mit einem Wirkungsgrad von 26,9 % einen neuen Weltrekord. Die ersten auf dem Markt erhältlichen Oxford PV-Module biete mit einem Wirkungsgrad von 24,5 % eine Leistung, die deutlich über dem herkömmlicher Siliziummodule liegt. Sie sind mit Perowskit-auf-Silizium-Zellen ausgestattet und werden in der Oxford PV Produktion in Brandenburg an der Havel hergestellt.

„Es ist ein großer Durchbruch für die Energiewirtschaft, dass Perowskit-Module nun wirtschaftlich rentabel sind. Hocheffizienten Technologien werden die Zukunft der Solarwirtschaft dominieren und diese Zukunft hat begonnen. Innovationen im PV-Sektor sind ausschlaggebend, um den Verkehr, Gebäude und die Industrie deutlich schneller zu elektrifizieren und zu dekarbonisieren. Mit Hilfe der Perowskit-Technologie kann die Energiewende beschleunigt werden, da sie mehr Energie bei gleichem Flächenverbrauch zu geringeren Kosten bereitstellt”, so Oxford PV-Chef David Ward.

John Bromley, Managing Director – Climate & Clean Energy Investments bei Legal & General, einem langjährigen Partner von Oxford PV, fügt hinzu: “Bereits in der frühen Entwicklungsphase haben wir das enorme Potential der hocheffizienten Perowskitmodulgeneration erkannt. Wir haben Oxford PV dabei unterstützt globaler Vorreiter mit mehreren Weltrekorden in der Testphase und einer erfolgreichen Kommerzialisierung dieser neuen Technologie zu werden. Unternehmen wie Oxford PV die neue Lösungen entwickeln und über großes Wachstumspotential verfügen, werden eine Schlüsselrolle in der Umstellung auf den Klimawandel spielen."

In den kommenden Jahren plant Oxford PV, die Pilotproduktion in Brandenburg an der Havel auf weitere Anwendungen auszuweiten. Das Unternehmen will wirtschaftliche Lösungen für Privathaushalte, Spezialsparten und die Energiewirtschaft entwickeln und die aktuelle Produktion auf Gigawattniveau zu skalieren. Bei letzterer Botschaft bleibt die spannende Frage: Wo könnte die Produktion ausgeweitet werden - hier am Standort auf geeigneten Flächen oder außerhalb der Stadt oder gar des Landes.

Bilder

Die Ware wird verpackt - nun geht sie zum Kunden. / Foto: Oxford PV
Die Ware wird verpackt - nun geht sie zum Kunden. / Foto: Oxford PV
Die Ware wird verpackt - nun geht sie zum Kunden. / Foto: Oxford PV
Die Ware wird verpackt - nun geht sie zum Kunden. / Foto: Oxford PV
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