Nach über 20 Jahren treffen am Sonntag erstmals wieder die Handballerinnen des SV 63 Brandenburg-West und des SV Blau-Weiß Wusterwitz aufeinander. Das Oberligaduell ist nicht nur ein ganz besonderes Derby, sondern mit Blick auf die Tabelle auch noch ein Spitzenspiel. Denn beide Teams führen nach sieben Spieltagen mit 10:4 Punkten die Tabelle an. Die Partie in der Metzgerstraße wird um 16 Uhr angepfiffen.
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Die Rivalität wird noch angestachelt durch die Tatsache, dass Trainer Jens Bermig vor fünf Jahren mit Teilen der Brandenburger Mannschaft nach Wusterwitz gewechselt war. Allerdings stehen von damals nur noch Madlen Taube und Nele Graff im Kader. Auch Sarah Beier und die im Sommer gewechselte Pia Reckzeh haben Brandenburger Wurzeln. Die 16-jährige Melanie Wehe spielte einige Jahre im SV-63-Nachwuchs, kehrte aber jetzt zu ihrem Heimatverein zurück. Auch durch die Zugänge stehen Jens Bermig aktuell 16 Spielerinnen zur Verfügung.
Andreas Wendland, Trainer der Brandenburgerinnen, kann auf einen 20-Frauen-Kader zurückgreifen. Das ist zwar recht komfortabel, doch fallen derzeit Laura Ronina (Fingerbruch), Kira Ballerstädt (Sprunggelenk) und Annika Schünemann (Knieverletzung) aus. Dagegen ist Pia Wendland inzwischen wieder fit. Zuletzt standen dagegen Petra Schemel und zeitweise auch die angeschlagene Maxi Mühling nicht im Aufgebot, da nur 14 Spielerinnen auf dem Spielberichtsbogen stehen dürfen.
Andreas Wendland, der vorige Woche seinen 60. Geburtstag feierte und außerdem bei den Vorstandswahlen als sportlicher Leiter bestätigt wurde, wird an der Außenlinie wieder von Männer-Trainer Sven Schößler unterstützt. „Wusterwitz ist als Aufsteiger ganz stark gestartet, das muss man anerkennen“, so Wendland, der sein Team in der Favoritenrolle sieht. Schließlich haben Katharina Dörner, Ulrike Kuhlmey, Petra Schemel und Juliane Wille schon deutlich höher klassig gespielt. Aber der SV-63-Trainer weiß auch, dass das Spiel kein Selbstläufer wird. Beide Trainer rechnen mit einer vollen Hütte, dürfte diese Ansetzung die Fans geradezu elektrisieren.
Der Probelauf zu diesem Derby findet schon am Sonnabend statt. Um 15 Uhr empfängt der SV 63 Brandenburg-West II in der Verbandsliga Nord die Männer des SV Blau-Weiß Wusterwitz. Favorit gegen den von Alien Loskarn trainierten Aufsteiger, der erst einen Sieg feiern konnte, ist der Tabellenachte aus Wusterwitz mit Trainer Martin Brand.