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Leserbrief: Branne, zum Niederknien

Leserbriefe
  • Erstellt: 03.02.2025 / 20:01 Uhr von Uta Sändig
Es ist erst wenige Tage her, seit „die Brandmauer gefallen“ ist – so die derzeit häufig wiederholte Metapher, die den Wortbruch des Friedrich Merz (CDU), er würde unter keinen Umständen mit der AfD zusammengehen, und seine menschenverachtenden Beiträge zur Migrationsdebatte charakterisierte. Nun hat meine Heimatstadt die besagte Mauer wieder aufgerichtet.
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Unter dem Motto „Eine Brandmauer für Branne. Gemeinsam für Demokratie und gegen den Rechtsruck“ organisierte das Bündnis „Zusammen in Brandenburg“ quasi über Nacht auf dem Altstädtischen Markt eine Kundgebung, die in ihrer friedlichen Wucht und Entschlossenheit alle Erwartungen übertraf. Die symbolische Mauer, aus mitgebrachten Kartons errichtet, wuchs und wuchs. Erste Schätzungen gingen von 300 Teilnehmern aus; es wurden dann mindestens 600.

Die neun kurzen Redebeiträge wurden aufmerksam zur Kenntnis genommen und ernteten herzlichem Beifall. „Die Migranten werden zu Sündenböcken für alles gemacht“, stellte eine Rednerin fest, „das ist billig und falsch, denn Schuld an der Verarmung von immer mehr Mitbürgern tragen ganz andere.“ „Seid auf der Hut; der Schoß, der das faschistische Grauen gebar, ist fruchtbar noch“, stand auf einem der an die „Mauer“ gepinnten Merkzettel.

„Demokratie braucht Mut und Ausdauer“, auf einem anderen. Zum Schluss wurde spontan ein Kanon intoniert: „Wehrt euch, leistet Widerstand, gegen den Faschismus hier im Land. Auf die Barrikaden, auf die Barrikaden!“ Danach wollte man noch lange nicht auseinander gehen.


Bitte beachten: Meldungen in der Rubrik "Leserbriefe" geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sie sind ein persönlicher Text des jeweiligen Verfassers. Einsendungen sind unter [info@meetingpoint-brandenburg.de] möglich.

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Foto: Uta Sändig
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