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Mit einer Übersicht zu den gesamten Arbeiten startete Sven Riekenberg vom WNA den Abend. Als Erstes informierte er darüber, dass es eine Wiederholung dieses Info-Abends gebe werde, den man dann auch rechtzeitig bekannt gibt. Danach stellte er den Helmstedter Standort und seinen Aufgabenbereich vor und blickte noch einmal auf das Projektes 17 Deutsche Einheit. Von Braunschweig bis Berlin betreffe das eine rund 280 Kilometer lange Wasserstraße. Derzeit sei man im Bereich der Unteren Havelwasserstraße mit Bauarbeiten beschäftigt, zu der eben die Schleuse Brandenburg gehört.
Bei dem anstehenden Bauprojekt geht es darum, die beiden Vorhäfen zur Schleuse Brandenburg auszubauen, um sie für größere Schiffe fit zu machen. Insgesamt sind für die über das Projekt 17 Deutsche Einheit finanzierten Neu- und Umbauten 27,5 Millionen Euro eingeplant, die vollständig vom Bund kommen. Die Schleuse selbst, die Schleusenbrücke oder andere im Umfeld liegende Bauwerke sind nicht Gegenstand der jetzt geplanten Maßnahme, wie Nadine Conring, Projektleiterin des WNA, informierte. Nach jetzigem Stand soll das Planfeststellungsverfahren etwa 18 Monate laufen und im Herbst 2026 voraussichtlich der Beschluss dazu erwirkt werden. Im 4. Quartal 2027 soll dann Baubeginn sein mit einer Bauzeit von derzeit vorgesehenen 36 Monaten. Ende 2030 soll die Verkehrsfreigabe erteilt werden.
Momentan laufen die Planungen zum Ausbau des Unteren und des Oberen Vorhafens und die Planfeststellungsunterlagen werden zur Zeit vorbereitet. Grundlage für die Planung des Ausbaus ist, dass 110 Meter lange Großmotorgüterschiffe (GMS) und 185 Meter lange Schubverbände (SV) mit einer sogenannten Abladetiefe von jeweils 2,80 Meter und einer Breite bis 11,40 Meter die Vorhäfen nutzen können. So beträgt die jetzige Abladetiefe zum Beispiel maximal 2,50 Meter. Dazu gehört auch, dass die sehr langen Schubverbände in den Vorhäfen ent- und nach der Schleusung wieder gekoppelt werden können.
Das heißt, die Wassertiefe in den Vorhäfen muss vergrößert werden, was eine Vertiefung der Vorhafensohlen auf vier Meter bedeutet. Im Oberen Vorhafen wird es einen Bereich geben, der nur auf 3,50 Meter vertieft wird. Ebenso wird es eine geringe Anpassung des Uferverlaufs erforderlich. Es werden neue Koppelstellen für die Schubverbände errichtet und damit die Start- und Warteplätze für Berufs- und Freizeitschifffahrt optimiert. Ebenso werden an beiden Vorhäfen neu Koppelstellen für die Schubverbände eingerichtet.
Auf der nördlichen Seite des Oberen Vorhafens wird eine Eisbrecherliegestelle eingerichtet. Am Unteren Vorhafen wird die Gefahrgutliegestelle am südlichen Ufer neu eingerichtet. Das macht sich erforderlich, da an die jetzige Gefahrgutliegestelle bislang weder Feuerwehr noch Rettungsdienst bei Bedarf direkt herankommen. Außerdem wird es auf der südlichen Seite des Oberen Vorhafens unter anderem zur Erneuerung der kleinen Brücke zur Krakauer Havel und dem damit verbundenen Wegebau kommen.
Während der Baumaßnahmen wird es natürlich zu zahlreichen Einschränkungen, hier insbesondere für die Anlieger der Kleingartenanlage, kommen. Dafür hat das WNA umfangreiche Maßnahmen erarbeitet, die die Belastung in einen möglichst verträglichen Rahmen halten sollen. Dazu gehört unter anderem, dass Rammarbeiten maximal acht Stunden gehen sollen. Zudem will man viele Arbeiten im Herbst und Winter ausführen, da zu dieser Zeit viele der Kleingärten nicht genutzt werden. Außerdem soll der Zugang nach Arbeitsschluss an den Wochenenden und an Feiertagen gewährleistet werden. Kürzere Vollsperrungen wird es aber auch geben müssen.