Der DRK-Kreisverband Brandenburg sieht sich gezwungen, seine Kleiderkammer vorübergehend zu schließen und die Kleidercontainer in der Stadt einzusammeln. "Grund dafür sind logistische und organisatorische Herausforderungen sowie erhebliche Probleme mit der unsachgemäßen Nutzung der Kleidercontainer", begründet Rotkreuz-Vorstand Andreas Griebel. Die Kleiderspenden wurden seit 1993 entweder per Direktabgabe oder über Kleidercontainer gesammelt. Die Container wurden zuletzt allerdings massiv mit nicht brauchbaren Kleidungsstücken und Müll gefüllt. Hinzu kommen Vandalismus in Form von Graffiti, starken Beschädigungen und ein insgesamt sorgloser Umgang mit den Sammelstellen, was das Erscheinungsbild negativ beeinflusst.
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„Manche Menschen sehen die Container eher als Mülleimer“, beschreibt es DRK-Vorstand Andreas Griebel das Problem. „Wenn ein Container zur Hälfte mit Bauschutt und anderem Müll gefüllt ist, bleibt die Entsorgung bei uns hängen. Das kostet nicht nur Geld, es ist auch eine Herausforderung für die Menschen, welche den Container entleeren. Das ist nicht der Zweck der Kleidersammlung gewesen. Eigentlich geben wir Kleidung an bedürftige Menschen aus. Wenn allerdings Müll die Kleidung unbrauchbar macht ist, das nicht mehr möglich. Jährlich haben wir tausende Kleidungsstücke ausgegeben sowie unseren ehrenamtlich besetzten Kältebus mit Kleidung versorgt“, so Griebel weiter.
Hinzu kommt noch das unschöne Erscheinungsbild. "Es ist eine fantastische Leistung, das man mit einem Edding an jede Laterne, Hauswand und eben auch unsere Container beschmiert. Dieser respektlose Umgang sorgt im gesamten Stadtgebiet für eine unschöne Erscheinung und war ebenfalls ein Grund sich zurückzuziehen“, gibt der DRK-Vorstand zu bedenken.
Die Schließung der Kleiderkammer erfolgt zum 31. März 2025. Aufgrund von zusätzlichen Umbauarbeiten in der Kleiderkammer können derzeit auch keine Direktspenden auf dem DRK-Gelände entgegengenommen werden. Personen, die auf die Unterstützung angewiesen sind, werden gebeten, sich an alternative soziale Einrichtungen in der Stadt zu wenden. Das Deutsche Rote Kreuz will nun ein neues Konzept zur Kleidersammlung erarbeiten. "Weitere Informationen zur Wiederaufnahme des Angebots werden zeitnah bekanntgegeben", heißt es vom DRK.