Das alte Brielower Kriegerdenkmal wurde am 8. Mai eingeweiht. Ein historisches Datum. Jedoch nicht etwa nach 1945, sondern bereits 1921. Damals leistete sich die Gemeinde eine repräsentative Erinnerungs-Anlage, ein Heldendenkmal. Der Brandenburger Stadtbauamtmann und Maler Paul Hildebrandt (1877-1945) und der bekannte Bildhauer Carl Lühnsdorf (1879-1955) – Schöpfer des Bollmannbrunnens - zeichneten für Entwurf und Ausführung des Hains verantwortlich. Eingerahmt wurde das Denkmal von einer zehneckigen Pergola aus Findlingen und Betonguss. Und neben dem eigentlichen Denkmal – einer Tafel mit den Namen von 34 Männern aus Brielow und Bohnenland - wurde eine trauernde Frauengestalt aus Muschelkalk in Lebensgröße platziert.

In den 1960er Jahren war die Denkmal-Anlage dann verschwunden. Der Gemeindekirchenrat sicherte zumindest die trauernde Witwe, die einen Platz auf dem Friedhof erhielt. Allerdings war ihr zuvor noch der Kopf abgeschlagen worden. Auch die Tafel wurde eingelagert. 1993 fasste die Gemeinde den Beschluss den Ehrenhain wieder herzustellen. Auch wegen eines Rechtsstreits wegen des Grundstückes verzögerte sich das Vorhaben jedoch.

Im Jahre 1998 wurde dann zumindest durch die Brandenburger Steinmetz-Firma Fischer die alte Tafel für 5000 Mark aufgearbeitet. Parallel wurden die Namen der Gefallenen des 2. Weltkrieges ermittelt, um sie auf einer zweiten Tafel zu verewigen. Mehr als 50 Jahre nach Kriegsende kamen immerhin 49 Namen zusammen. Aufgrund der langen Zeitspanne konnten aber längst nicht alle Angaben ermittelt werden. Sowohl die zweite Tafel als auch die Sanierung der trauernden Witwe erfolgte durch die Firma Fischer. Insgesamt kostete die Rekonstruktion des Ehrenhains 20.000 Euro. Die Wiedereinweihung am gleichen Platz, aber in Richtung Taubenstraße ausgerichtet, erfolgte am 26. Mai 2001.