Angesichts der Fortschritte in der Erforschung alter DNA entsteht in der Öffentlichkeit mitunter der Eindruck, dass die Disziplinen Anthropologie und Archäologie gerade auf ein Abstellgleis geraten. Das Thema beleuchtet Prof. Dr. Thomas Terberger von der Georg-August-Universität Göttingen am 22. Oktober bei einem Sondervortrag im hiesigen Landesmuseum.
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Die Fachleute sagen zum o.g. Punkt: Das Gegenteil ist der Fall: diese Fächer liefern das notwendige Fundament auch für die Interpretation paläogenetischer Daten (prä)historischer Menschenreste. Der Vortrag thematisiert die erfolgreiche Zusammenarbeit von Anthropologie und Archäologie an Fundstellen in Norddeutschland.
So erlaubt z.B. diese Zusammenarbeit nicht nur Leben und Tod eines jungen Mannes, der vor 7000 Jahren in Groß Fredenwalde in der Uckermark bestattet wurde, anschaulich zu rekonstruieren, sondern das Zusammenspiel der Disziplinen ermöglicht auch die Zeit der ersten Bauern in Brandenburg deutlich besser zu verstehen.
In der Vorgeschichtsforschung ist in den letzten 20 Jahren das Thema früher Gewalt verstärkt in den Blickpunkt gerückt. Mit ausgewählten Beispielen zeigt der Vortrag, dass auch hier die Anthropologie unverzichtbar ist, um ein fundiertes Bild der Rolle von Gewalt in vorgeschichtlichen Gesellschaften zu zeichnen.
Der Vortrag findet im Rahmen der externen Weiterbildung „Summer School: Osteoanthropologie und Paläopathologie“ statt und wird als öffentliche Veranstaltung angeboten.
Eckdaten:
- Termin: 22.10.2025
- Uhrzeit: 18 Uhr
- Ort: Vortragsraum im Obergeschoss des Archäologischen Landesmuseums Brandenburg
- Der Eintritt ist frei.