Am Samstag wurde im festlichen Rahmen wieder der Brandenburger Freiheitspreis des Domstifts Brandenburg übergeben. In diesem Jahr ging der mit 15.000 Euro dotierte Preis an den GrundGesetzVerstehen e.V.. Die Laudatio hielt Altbundespräsident Joachim Gauck. Die Auszeichnung, die alle zwei Jahre vergeben wird, stand unter dem Motto „Freiheit durch Bildung“.
Ins Leben gerufen wurde der Freiheitspreis 2015 anlässlich des 850-jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung für den Brandenburger Dom. Der Verein Grund-Gesetz-Verstehen ist mit den 5 Jahren seines Bestehens ein noch junger Berliner Verein, der Schulen in ganz Deutschland besucht, um mit Schülern über die Bedeutung und Inhalte des Grundgesetzes zu diskutieren.
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Neben den Preisträgern konnte eine Vielzahl von Gästen begrüßt werden. Darunter Kathrin Schneider, Ministerin und Chefin der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, und Mathias Miedreich, Mitglied des Vorstands der ZF Group. Besonders herzlich wurde Ehrendomherr Prof. Dr. Knud Caesar auch von Joachim Gauk begrüßt. Weitere Gäste waren der Brandenburger Oberbürgermeister Steffen Scheller, die ehemalige Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tieman sowie zahlreiche Vertreter der Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung, aus Institution und vom Domstift Brandenburg.
Bischof Dr. Christian Stäblein, Domdechant und Vorsitzender der Jury, begrüßte die Gäste und erläuterte die Wahl des Preisträgers „In einer Zeit, in der politische Bildung zur Stärkung unserer freiheitlichen Gesellschaft mehr denn je gefragt ist, ist das Engagement von GrundGesetzVerstehen von beispielhafter Bedeutung. Die Arbeit dieses Vereins trägt entscheidend dazu bei, dass junge Menschen ein wesentliches Fundament unseres Gemeinwesens verstehen und an seiner Verteidigung mitwirken“, so Stäblein. Der Verein leiste damit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung unserer freiheitlichen Grundordnung und sei deshalb gerade in dieser Zeit der richtige Träger des Brandenburger Freiheitspreises. Gefördert wird der Preis, der alle 2 Jahre vergeben wird, von der Deutschen Bank und dem Technologiekonzern ZF.
In seiner Laudatio schwang Joachim Gauk einen weiten Bogen von seiner eigenen Lebensgeschichte bis in die heutige Zeit und vermittelte nicht nur auf anschauliche, sondern auch mit humoristischen Einlagen garnierten Weise, wie wertvoll Freiheit für jeden einzelnen Menschen ist. Dabei erinnerte er an die DDR-Zeit mit all ihren Repressalien und den großen Wert der heutigen Freiheit. Umso wichtiger sei es, sich heute der jungen Generation anzunehmen und ihr die Werte des Grundgesetzes zu vermitteln.
Eine Arbeit, die der Verein sich auf die Fahne geschrieben habe und die sie inzwischen deutschlandweit mit viel Engagement leisten. „Mir gefällt diese Preisverleihung, weil viele Menschen, denen das Grundgesetz ans Herz gewachsen ist und die juristische Kenntnis haben, sich verpflichtet fühlen, bei den Heranwachsenden eine nicht nur wissende, sondern auch emotionale Nähe zu dem zu schaffen, was unser Grundgesetz garantiert“, so der Altbundespräsident.
Dr. Lukas Schlegel, Vorstandsmitglied von GrundGesetzVerstehen e.V., freute sich gemeinsam mit seinen Mitstreitern, von denen einige auch anwesend waren. „Die Auszeichnung mit dem Brandenburger Freiheitspreis verstehen wir als große Anerkennung unserer Bildungsarbeit. Sie würdigt zugleich das herausragende und beeindruckende Engagement unserer Mitarbeiter, Mitglieder und Coaches, ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre. Wir fühlen uns durch den Preis bestärkt, weiterhin jungen Menschen ein Bewusstsein für die rechtlichen Grundlagen unseres Zusammenlebens zu vermitteln“ so Lukas Schlegel in seiner Dankesrede. Mit seiner Arbeit möchte der Verein unter anderem der Spaltung und Polarisierung in der Gesellschaft entgegenwirken.