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Leserbrief: "Und plötzlich sieht man Menschen auf der Straße, die man vorher kaum wahrgenommen hat – lächelnd, volksnah, kamerabewusst."

Leserbriefe
  • Erstellt: 02.11.2025 / 16:01 Uhr von Sandra Köppen - Zuckschwerdt
Liebe Brandenburgerinnen und Brandenburger, Entschuldigung, aber jetzt muss ich einmal etwas loswerden. Seit Beginn des Wahlkampfes um das Amt der Oberbürgermeisterin oder des Oberbürgermeisters in unserer Stadt fällt mir eines immer wieder auf: Warum werden nur bei Julia Zureck Fragen nach Alter, Familie und Vereinbarkeit gestellt? Warum wird gerade sie gefragt, wie sie das „mit zwei Kindern schaffen will“ – als wäre Familie ein Hindernis, kein Teil des Lebens? Bei den anderen Kandidaten bleibt das Privatleben seltsam im Hintergrund. Niemand fragt dort …
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… nach familiärem Rückhalt oder Alltagsorganisation. Warum also diese unterschiedlichen Maßstäbe? Sind wir wirklich schon so weit im 21. Jahrhundert, dass eine junge Mutter sich noch rechtfertigen muss, weil sie sich engagiert, weil sie gestalten will, weil sie Verantwortung übernehmen möchte?
Es geht hier nicht um Geschlecht oder Alter – es geht um Kompetenz, Ideen und Haltung. Und da frage ich mich: Machen vier Jahre Altersunterschied wirklich den Unterschied, wenn es um Führungskraft, frischen Wind und Umsetzungskraft geht?

Wenn wir ehrlich sind, zeigt der Wahlkampf selbst einiges über Prioritäten: Eine Kandidatin fährt während des Wahlkampfs in den Urlaub – das ist auch ein Statement. Ein Kandidat reicht das Mikrofon weiter, weil ihm auf eine Frage die Antwort fehlt – auch das sagt etwas über Führung aus. Andere Kandidaten greifen auf alte Parolen zurück, die wir schon von früher kennen – „Mit Herz und Verstand“, damals von meiner OB der Herzen Frau Dr. Tiemann ihr Slogan von 2003-2017, wiederholt sich plötzlich auf neuen Plakaten.

Und plötzlich sieht man Menschen auf der Straße, die man vorher kaum wahrgenommen hat – lächelnd, volksnah, kamerabewusst. Doch wo waren sie all die Jahre dazwischen?

Viele Versprechen, die jetzt wiederholt werden, hätten längst umgesetzt werden können. Und genau deshalb braucht Brandenburg neue Gesichter, neue Energie und echten Tatendrang.

Julia Zureck steht für genau das: Für Mut, Offenheit und den Willen, Dinge nicht nur zu reden, sondern anzupacken. Sie steht mitten im Leben, kennt die Herausforderungen vieler Familien, und bringt frische Ideen mit, statt alte Phrasen zu wiederholen. Darum frage ich: Warum wird ausgerechnet ihr Tatendrang als „zu jung“, ihr Engagement als „zu ehrgeizig“ und ihre Familie als „Hindernis“ dargestellt? Wir sollten stolz darauf sein, dass Menschen wie sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – für eine moderne, lebenswerte und gerechte Stadt.

Ich wünsche mir eine Wahl, die nicht über Klischees geführt wird, sondern über Inhalte, Mut und Zukunft. Lasst uns aufhören, Potenzial kleinzureden – und anfangen, es zu nutzen. Für frischen Wind. Für Ehrlichkeit. Für Mut zur Veränderung. Für Julia Zureck


Bitte beachten: Meldungen in der Rubrik "Leserbriefe" geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sie sind ein persönlicher Text des jeweiligen Verfassers. Einsendungen sind unter [info@meetingpoint-brandenburg.de] möglich.
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