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5 Fragen an Katetschen Bernd: "Die Welt braucht jeden Tag stinknormale Superhelden"

Interview
  • Erstellt: 28.04.2022 / 08:01 Uhr von Antje Preuschoff
Die Stinknormalen Superhelden aus Rathenow stellen sich seit zehn Jahren dem Kampf für eine bessere Welt. Als nächstes haben sie für den 7. Mai den „Bückathon“ als bundesweite Aktion gegen die Vermüllung angeleiert. Der Kopf der Heldentruppe, Katetschen Bernd (natürlich sein Superhelden-Name!), erzählt im Gespräch, was geplant ist – und wie dabei jeder zum Superheld werden kann.
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Meetingpoint: Wie ist der Bückathon entstanden?
Katetschen Bernd: Der Bückathon ist nach der „Girlande der Schande“ unsere zweite bundesweite Aktion, in der wir Superhelden die Initiative übernommen und unsere Kontakte genutzt haben. Es ist für uns und alle anderen hilfreich, wenn wir stärker als Gemeinschaft auftreten, um die Leute auf das Vermüllungsproblem aufmerksam zu machen. Dazu haben wir wieder einen kreativen Ansatz gesucht.
Die Überlegung dahinter: Wir sind regelmäßig unterwegs und führen Cleanups durch, die sich auf ein bestimmtes Gelände beziehen. Jetzt gehen wir mit Laufnummern auf Strecke von etwa einem Kilometer. Du läufst also eine Art „Marathon“, musst dich aber bücken, um den Müll aufzusammeln. Daher der Name.
Wie können „Nicht-“Superhelden daran teilnehmen?
Katetschen Bernd: Wir haben versucht, das Ganze größtmöglich zu streuen und Initiativen gesucht, da mitzumachen. Wir selbst sind in Rathenow, Groß Wudicke und Berlin unterwegs. In Brandenburg-Stadt hat „Brandenburg bleibt sauber“ die Organisation übernommen. Der Startschuss fällt um 10 Uhr am Neustädtischem Markt 14.
Wieviele Superhelden gibt es?
Katetschen Bernd: Zwölf im Kostüm, aber wesentlich mehr Aktive. Denn: Wir sind stinknormale Leute, die ihren Beitrag leisten mit dem Unterschied, dass wir geile Sachen anhaben. Superheld zu sein heißt nicht, eine besondere Fähigkeit zu haben, sondern einen Beitrag zu leisten. Ich hatte also keinen Spinnenbiss und keine reichen Eltern, die mir eine Hightech-Höhle ermöglichen. Es funktioniert durchs Handeln. Es zählen die kleinen Dinge. Wenn viele kleine Dinge tun, dann kommt was Großes raus.
Was habt ihr als nächstes vor?
Katetschen Bernd: Zum einen sind wir oft in Schulen und Kitas unterwegs, bieten da Projekte rund um Umweltbildung, Tierschutz oder Gemeinschaft. Das zieht jetzt wieder an, es flattern die Anfragen rein. Zum anderen sind wir regelmäßig in der Region unterwegs, wie aktuell zum Beispiel als Markenbotschafter der Kampagne „Unterschätz mich nicht“ der Brandenburger Bibliotheken. Sie wollen damit zeigen, dass sie mehr zu bieten haben als nur Buchausleihe. Dazu organisieren wir Lesungen, wie „Die stinknormale Thrillernacht“ im Optikpark Rathenow mit Romy Hausmann und Henri Faber (10.9.) oder die Abschlussveranstaltung im Brandenburger Lesesommer mit Kinderbuchautorin Charlotte Habersack (21.9.). Am 14. Juni nehmen wir dann auch am internationalen Blutspendetag an der Charity Berlin teil, um den Aufruf zu unterstützen. Auf jeden Fall wollen wir da Blut sehen. Außerdem feiern die „Stinknormalen Superhelden“ in diesem Jahr Zehnjähriges. Da stecken wir in den Planungen.
Wie oft musst du eigentlich in dein Superhelden-Kostüm schlüpfen?
Katetschen Bernd: Die Frage sollte eigentlich lauten: Wann lege ich es mal ab? Ich bin hauptberuflicher Superheld, beim Verein angestellt. Gefühlt habe ich das Kostüm jeden Tag an und sei es nur, um ein Video zu drehen.
Das macht auch Sinn: Die Welt braucht jeden Tag stinknormale Superhelden. Das kann jeder von uns sein. Wenn wir alle anpacken, wird es besser und cooler.

Wer beim Bückathon in Brandenburg an der Havel dabei sein will, kommt um 10 Uhr am 7. Mai zum Neustadt-Markt. Weitere Infos gibt es bei „Brandenburg bleibt sauber“-Ansprechpartner Mirko Mieland unter 0176 41914770 oder per Mail an [Mirko.mieland@worldcleanupday.de].
Mehr zu den “Stinknormalen Superhelden” bei [Facebook] oder [Instagram].

Bilder

Foto: Stinknormale Superhelden
Katetschen Bernd ist der "Kopf" der Superhelden-Truppe. Foto: Stinknormale Superhelden
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