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Charity-Aktion bei Augenärztin Tanja Wach: "Ich bin positiv überrascht. Wir haben schon über 200 Brillen"

Interview
  • Erstellt: 31.01.2024 / 08:01 Uhr von Antonia Wünschmann
Seit Anfang des Jahres sammelt die Augenarztpraxis von Dr. Tanja Wach in der Havelstraße wieder Brillen, die bald als Spende an eine Augenklinik in Gambia übergeben werden. Die Kooperation mit dem Verein “ProKids Gambia” lockte in den vergangenen Wochen schon einige Brandenburger in die Praxis. Meetingpoint-Redakteurin Antonia Wünschmann war auch vor Ort und hat mit Tanja Wach über ihre Charity-Aktion gesprochen.

Antonia Wünschmann: Wie kommen Sie zu diesem Spendenprojekt “Brillen für Gambia”?
Tanja Wach: Ich arbeite schon viele Jahre mit dem Verein ProKids Gambia zusammen. Ich habe schon Vorträge gehalten und Spenden gesammelt, die dann an den Verein gingen. Das mit den Brillen, das haben wir schon mal gemacht. Dann kamen die Patienten und fragten nach: Sammeln Sie eigentlich noch Brillen? Und dann habe ich gesagt: Ok, frag ich mal beim Verein und die haben dann gesagt: klar, wir haben immer Bedarf. Ich hab dann auch gefragt, wo gehen die Brillen dann hin? Man muss ja schon vorsichtig sein, dass die dann nicht verkauft werden oder irgendjemand sich bereichert an unserer Spendenaktion und dann haben sie gesagt: nein. Es gibt eine Augenklinik im Norden von Gambia. Das ist die einzige Augenklinik, die es dort gibt und die verteilen die Brillen.

Wie ist der Zulauf von den Brandenburgern, werden Brillen vorbei gebracht?
Der Zulauf ist super. Wir sind total stolz. Seitdem der Aufruf bei Ihnen bei Meetingpoint drin stand, kamen auch Menschen, die nicht meine Patienten sind, um Brillen abzugeben. Auch total herzlich. Die haben das einfach hier hingestellt und wollten auch kein Danke oder so was. Ich bin ganz positiv überrascht. Wir haben jetzt schon über 200 Brillen gesammelt. Richtig gut.

Was passiert mit den Brillen, nachdem sie hier bei euch abgegeben wurden?
Wir messen die Brillen hier alle aus, weil sie dort in Gambia die Geräte dafür gar nicht haben. Das machen wir parallel zum Praxisbetrieb in der Mittagspause oder nach Feierabend. Pro Brille brauchen wir zwei bis drei Minuten. Nach dem Ausmessen machen wir kleine Schildchen an die Brillen. Es passt dann für die Menschen in Gambia vielleicht nicht 100 Prozent. Aber es ist besser eine Brille zu haben, die einigermaßen passt, als gar keine Brille. Erstens werden dort vor Ort gar keine Brillen produziert und zweitens können sie sich auch gar keine Brillen leisten.

Was kommen da so für Brillen?
Wenn man ein bisschen älter ist zum Beispiel, dann verändert sich die Brillenstärke und die alten Brillen schmeißt man in der Regel nicht weg. Oder von verstorbenen Angehörigen. Oder Kinder, die aus ihrer Brille herauswachsen. Wenn die Leute die nicht wegschmeißen, dann ist das doch gut, dann können wir sie weitergeben.

Wie läuft der Austausch mit dem Verein ProKids Gambia?
Der Verein, das ist eine ganz tolle Truppe. Die fahren regelmäßig rüber nach Gambia und übergeben einmal im Jahr alle Spendengelder persönlich. Die schicken auch einmal im Jahr einen Container und da kann man dann Sachspenden mitschicken. In diesem Jahr gehen eben die Brillen mit. Dieses Jahr schicken sie auch Schultafeln mit für die Schule.

Wie lange können die Brandenburger noch Brillen abgeben?
Ende Juni fährt der Container rüber nach Gambia. Deswegen machen wir die Aktion bis Ende Mai. So lange können die Brandenburger gerne in unsere Praxis in der Havelstraße 9 vorbeikommen und alte Brillen abgeben.

Abgegeben werden können die Brillen montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr sowie montags, dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr.

Bilder

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